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Schulleben (2022/2023)
Vortrag zur Extremismusprävention
Die Arbeitsgruppe „Demokratieerziehung und politische Bildung“ des P-Seminars Sozialkunde hat einen Vormittag für die 8. Klassen mit den Referenten Burak Yilmaz und Thomas Witzgall gestaltet. Die Vorträge informierten über Rechtsextremismus, Islamismus und die Strategien von Extremisten auf junge Menschen zu wirken.
Nelson Mandela hat gesagt, „niemand hasst von Geburt an jemanden aufgrund dessen Hautfarbe, dessen Herkunft oder dessen Religion.“. Im Sommer 2010 hat sich das Michaeli-Gymnasium zu einem „Schulleben ohne Rassismus und mit Courage“ bekannt. Unsere Schulfamilie hat also eine Verantwortung diesem Schulmotto konkrete und gelebte Tatsachen im Alltag folgen zu lassen. Die Arbeitsgruppe „Demokratieerziehung und politische Bildung“ des P-Seminars hat sich dazu entschlossen, Präventionsvorträge für die gesamte 8 Jahrgangsstufe zu organisieren.
Als Referenten wurden die Autoren Burak Yilmaz und Thomas Witzgall eingeladen. Burak Yilmaz wuchs als Sohn türkisch-kurdischer Eltern in Duisburg auf. 2015 absolvierte er ein Lehramtsstudium und arbeitet heute hauptberuflich als freier Pädagoge. Im Jahr 2021 veröffentlichte Yilmaz sein erstes Buch „Ehrensache: Kämpfen gegen Judenhass“. In seinem Vortrag berichtet er den Schüler*innen von seiner Arbeit mit muslimischen Jugendlichen. Mit seinem im Jahr 2012 ins Leben gerufene Projekt „Junge Muslime in Auschwitz“ organisiert er regelmäßig Fahrten mit muslimischen Jugendlichen in die ehemaligen Vernichtungslager der Nationalsozialisten. Durch intensive Gespräche, Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, Diskussionen und aktiver Aufklärungsarbeit schafft Yilmaz mögliche Vorurteile und antisemitische Ansichten aus der Welt der Jugendlichen und leistet so eine entscheidende Aufklärungs- und Präventionsarbeit. In Yilmaz zweitem Vortrag berichtet er zudem über seine eigenen Erlebnisse als Muslim in Deutschland. Interessiert verfolgten die Schüler*innen seinen Bericht über Anfeindungen, Fremdenhass und Vorurteile. Er erzählt, dass ihn besonders seine Jugend geprägt habe. Also die Zeit nach den Anschlägen auf das World Trade Center. Durch falsche Freunde geriet er damals in islamistische Kreise und verstrickte sich regelrecht in seine neuen radikalen Hassideen. Erst als sei Vater ihm seine menschenverachtende Denkweise aufzeigte, kam er ins Umdenken. Burak Yilmaz sagt, ohne diese klare Reaktion hätte er sich womöglich weiter hineingesteigert und wäre in einer extremistischen Sackgasse aus Menschenverachtung und Hass gelandet.
Der zweite Referent Thomas Witzgall , arbeitet als Journalist für das Informationsportal „Endstation Rechts“. Zudem verfolgt er seit Jahren die rechtsradikale Szene und erstattet auch digital Bericht und hält Momente fest, in denen offen rassistische und gegen die Demokratie gerichtete Aussagen von den Rechtsextremisten gemacht werden. Seine Motivation ist es, über die wahren Motive der Rechtsradikalen aufzuklären und deren Strategie der Verharmlosung offenzulegen. Interessiert verfolgten die Schüler*innen seine Berichte und seine sehr persönlichen Erlebnisse und Eindrücke der Rechtsradikalenszene, denn der Autor setzt hat in seiner Arbeit auch regelmäßig Kontakt zu Aussteigern. Witzgall berichtete den Schüler*innen von seinen zahlreichen Begegnungen und zeigte so auf, dass sich lohnt jungen Menschen, die viele schon endgültig als „dauerhaft radikalisiert“ abgeschrieben haben, eine Perspektive zu einer Rückkehr in die Mitte der Gesellschaft anzubieten.
Anhand der auf die beiden Vorträge folgenden lebhaften Diskussion und den vielen Nachfragen war deutlich zu erkennen, dass das Thema Extremismus bei den Schüler*innen der 8. Jahrgangsstufe einen Nerv getroffen hat. (Laura Rentrop für das P-Seminar Sozialkunde)
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